Draussen

Je abstrakter die Inhalte sind um so schwieriger ist es diese dem Betrachter näher zu bringen. Ausstellungen mit Diagrammen, interaktiven digitalen Tablets oder auch 3D Brillen langweilen. Mit schönen Dingen die man auch anfassen kann und ästhetischen Strategien entstand eine Ausstellungsstrategie entgegen dem Zeitgeist.

Mit der Ausstellung „draußen“ widmete sich das Architekturmuseum der TU München erstmals der Landschaftsarchitektur. Die Ausstellung zeigte in zehn Fallbeispielen das konkrete Zusammenwirken sowie die systemische Abhängigkeit von Stadt und Umland, zwischen Landschaft und Zivilisation. Zugrunde lagen dem die Forschungen von fünf deutscher Lehrstühle bzw. Professoren die ausserhalb Deutschlands diese Zusammenhänge untersuchten, von den Slums von Süd-Amerika über die Tsunami-Zerstörungen in Haitis bis zum versinkenden Jakarta in Indonesien.
 All dies hat nichts mit schönen Gärten zu tun, sondern mit den Problemen die die Globalisierung und der Klimawandel auf unserer Erdoberfläche mit sich bringen.

Ein Ausstellungsdesign für Probleme und Untersuchungen zu zeigt war die Herausforderung, also wie schafft man es Ausstellungsbesuchern für die Abstrakten Inhalte von Statistiken zu Niederschlägen, Schadstoffwerten oder Einkommen zu interessieren und zu vermitteln?

Komplexes Hineinziehen in die Inhalte mit ästhetischen Mitteln

Am auffälligsten war das “Ans-Licht-bringen”, in den abgedunkelte Ausstellungsräume erschienen die Inhalte in einem neuen Licht. Gleich am Anfang standen hinterleuchtete Weltkarten mit den 10 Orten der Ausstellung im Eingang. Dann wurde dem Betrachter der Einstieg mit Objekte, Bilder und Videos geboten. Große beschriftete Bilder in Leuchtkästen gaben den ersten Eindruck, ein Geländemodell ein Verständnis der Topographie, ein Kurzfilm mit maximal 2 min Länge und ohne Kopfhörer ermöglichten einen schnellen Einstieg und eine gleichbleibenden Rahmen zu jedem Projekt.

Und dann selbst forschen im Museum

Je ein großer individuell gestalteter Arbeitstisch bereitete dann die spezifischen Inhalte und Objekte aus. Und abhängig davon wie sehr man sich für das Thema interessierte konnte man mehr erfahren und entdecken: mit großen Schüben und verschiedensten historischen Karten oder Karten zu Hydologie und Geologie, überdimensionale Plan-Bücher, die beim Blättern ein Erlebnis sind, kleine Bibliotheken mit Büchern zum Thema bis hin zu einer Video-Installation einer Flussfahrt. Dies folgte auch der Idee eines naturhistorischen Museum aus dem Geiste der Wunderkammern der aus den Objekten der Heimkehrer von verschiedensten Expeditionen bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Mit kleinen Lichtspots wurden die eingebetteten Inhalte ins Licht gebracht, berührbar und begreifbar. Eine Ausstellung zum Versinken war entstanden deren Teile alle zu einem atmosphärischen eintauchen zusammenarbeiteten.