Das „Scharfe Eck" war bis in die 1960ger Jahre ein Szene-Lokal. Jetzt entsteht ein Lokal mit eigenem Charme.
Jetzt sollte wieder ein kleines Cafe-Restaurant einziehen, das vollwertige Nahrung anbietet, und auch für den Abend als Bar gut funktioniert. Doch die Verhältnisse sind so beengt, dass lange nicht viel mehr als eine Döner-Bude entstehen kann, mit nur einer Hand voll Sitzplätzen. Im Obergeschoß sollte eine Praxis einziehen, für die die Fläche eigentlich zu wenig war, gleichzeitig sollte für Sie noch ein Einganz zur Hauptstraße entstehen und es brauchte natürlich auch einen Aufzug. Wegen den zu erwartenden archäologischen Funden und den umgebenden Denkmalgeschützen Gebäuden verzichtete man gleich auf einen Keller.Zum hellen Süden und Osten hat das Grundstück Brandwände, die lange Fensterfront liegt nach Norden und mit der geringen Gebäudetiefe bleibt nicht viel Platz. Die Traufen des Gebäudes sollten niedrig liegen, die Dachneigung durfte steil sein, das Gebäude jedoch nicht zu hoch... Und nach Möglichkeit sollten dann noch viel Wohnraum entstehen, da Büros und Läden im Stadtzentrum nicht überleben.Ein Sammelsurium an Anforderungen wollte also unter „ein Dach" gebracht werden.
Was vorher war
Inmitten eines denkmalgeschützten Ensembles in der Haderstraße 18a steht ein nicht denkmalgeschütztes Wohn- und Geschäftshaus mit charakteristischem Stufengiebel. Hinter dem Haus befindet sich ein kleiner Innenhof mit niedrigem Anbau. Der Bau ist in äußerst schlechtem Zustand.
Die Bauaufgabe
Ein Stadthaus soll entstehen. Der Käufer des Haues möchte hier seine Arztpraxis unterbringen, außerdem Wohnraum sowie ein Ladenlokal im Erdgeschoss. Es erweist sich, dass die Bausubstanz nicht zu retten ist. Ein Neubau wird geplant. Der Entwurf muss aufgrund seiner Lage im historischen Ensemble dreifach den Gestaltungsrat durchlaufen.
Das prozessorientierte Bauen
Bei der Entwicklung der Kubatur für den besonderen Ort erweist sich die Suche nach der angemessenen Traufhöhe und Höhenentwicklung des Daches als besondere Herausforderung. Mithilfe zahlreicher Modelle, ideal für Blickstudien, die Häusler an dieser markanten Stelle der Stadt sehr wichtig sind, probiert der Architekt unterschiedliche Lösungen aus.